Die historische Imrahor-Moschee, eines der bedeutenden Bauwerke Istanbuls, wurde nach einer umfassenden 13-monatigen Restaurierung wieder für die Gläubigen geöffnet. Die feierliche Zeremonie fand gestern vor dem Nachmittagsgebet (Ikindi-Namaz) unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit statt.
Die Moschee, die sich im Stadtteil Üsküdar befindet, wurde ursprünglich im Jahr 1597 vom osmanischen Großwesir Cağalazade Sinan Pascha für seinen Stallmeister (Mirahur) El-Hac Mehmed Ağa errichtet.
Umfassende Restaurierungsarbeiten für ein bedeutendes Kulturerbe
Die Imrahor-Moschee steht im Eigentum der Generaldirektion für Stiftungen des Kultur- und Tourismusministeriums und wurde mit Unterstützung der Gouverneursverwaltung von Istanbul sowie der Stadtverwaltung von Üsküdar restauriert. Die Arbeiten dauerten rund 13 Monate und umfassten eine umfassende Erneuerung der historischen Bausubstanz.
Schon in früheren Zeiten wurde die Moschee mehrfach restauriert. Bereits 1898 wurde sie instand gesetzt, doch nach erheblichem Verfall in den 1940er Jahren wurde eine weitere umfassende Restaurierung im Jahr 1966 durchgeführt.
Architektonische Besonderheiten der Imrahor-Moschee
Die Imrahor-Moschee ist ein beeindruckendes Beispiel osmanischer Architektur. Das Bauwerk ist aus Bruchstein gefertigt, wobei die Fassade eine gehauene Steinoptik aufweist. Der Grundriss ist quadratisch, die Dachkonstruktion besteht aus Holz. Der Minbar (Kanzel) sowie der Mihrab (Gebetsnische) wurden aus Marmor gestaltet.
Das Minarett der Moschee ist mit einem einzigen Balkon ausgestattet. Der Sockel besteht aus behauenem Stein, während der obere Teil des Minaretts aus Ziegeln gefertigt wurde. Diese Bauweise verleiht der Moschee eine besondere ästhetische Anmutung und verbindet verschiedene architektonische Techniken.
Historische Elemente und Besonderheiten des Innenhofs
Im Innenhof der Moschee befinden sich mehrere historische Elemente, darunter die sogenannte „Başkadın-Quelle“, eine Wasseruhr des Ibrahimpascha sowie ein „Sadaka-Stein“. Letzterer war traditionell ein Ort, an dem wohltätige Menschen anonym Almosen hinterlegen konnten, damit bedürftige Personen sie unbemerkt entnehmen konnten.
Feierliche Eröffnung mit religiösen Zeremonien
Zur Eröffnungszeremonie der restaurierten Moschee kamen zahlreiche hochrangige Vertreter der Stadt und Gemeinde. Unter ihnen befanden sich der stellvertretende Gouverneur von Istanbul, Ahmet Süheyl Üçer, der Landrat von Üsküdar, Adem Yazıcı, sowie die Bürgermeisterin von Üsküdar, Sinem Dedetaş. Auch viele Bewohner der Stadt nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Vor der offiziellen Wiedereröffnung rezitierte der Imam der Moschee, Sıddık Bektaş, Verse aus dem Koran. Anschließend wurde gemeinsam ein Gebet gesprochen, bevor die Moschee offiziell für den Gebetsbetrieb freigegeben wurde.
Ein bedeutendes Kulturerbe Istanbuls kehrt zurück
Die Wiedereröffnung der Imrahor-Moschee stellt nicht nur eine bedeutende Restaurierungsleistung dar, sondern auch eine Wiederbelebung des religiösen und kulturellen Lebens in Üsküdar. Als eines der ältesten Gotteshäuser der Region ist sie ein wichtiger Bestandteil des osmanischen Erbes und zieht sowohl Gläubige als auch Kulturinteressierte an.
Mit der umfassenden Restaurierung wurde sichergestellt, dass dieses historische Wahrzeichen noch viele weitere Generationen überdauern wird. Die Eröffnungszeremonie machte deutlich, welch hohen Stellenwert das religiöse und kulturelle Erbe in Istanbul genießt. Die Moschee steht nun wieder als Ort des Gebets und der Gemeinschaft offen.
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