In den letzten Tagen verbreitete sich in den Medien eine Nachricht, die bei vielen Besitzern von grünen (hususi) und grauen (hizmet) Pässen für Unsicherheit sorgte. Die Behauptung lautete, dass Inhaber dieser speziellen türkischen Pässe ab sofort bei Reisen in den Schengen-Raum eine elektronische Vorabgenehmigung über das ETIAS-System einholen müssten. Außerdem wurde berichtet, dass für diese Genehmigung eine Gebühr von 7 Euro anfalle und Personen, deren Antrag abgelehnt werde, keinen Zugang mehr zur Europäischen Union erhielten. Doch was ist dran an diesen Meldungen?
Die Dezenformasyonla Mücadele Merkezi (DMM), die Abteilung zur Bekämpfung von Desinformation des türkischen Präsidialamts, hat schnell auf diese Gerüchte reagiert und eine umfassende Klarstellung veröffentlicht.
Was hat DMM klargestellt?
In einer offiziellen Mitteilung auf den sozialen Medien erklärte DMM, dass die Behauptungen über Änderungen im System für grüne und graue Pässe unbegründet seien. Die Organisation verwies dabei auf die Informationen der offiziellen Website der Europäischen Union.
Laut EU-Webseite wird das ETIAS-System (Europäisches Reiseinformations- und -genehmigungssystem) zwar tatsächlich für 30 europäische Länder eingeführt. Es betrifft jedoch ausschließlich Bürger aus Ländern, die visafrei in den Schengen-Raum reisen dürfen. Für türkische Staatsbürger mit grünen oder grauen Pässen ist das jedoch nicht der Fall.
Was ist ETIAS?
Das ETIAS-System wurde von der Europäischen Union entwickelt, um die Sicherheit bei visafreien Einreisen in den Schengen-Raum zu erhöhen. Bürger aus visabefreiten Ländern müssen vor der Einreise eine elektronische Genehmigung beantragen, die online eingeholt werden kann. Für diesen Prozess wird eine Gebühr von 7 Euro erhoben.
Türkische Bürger mit grünen und grauen Pässen benötigen jedoch weiterhin ein Visum für die Einreise in den Schengen-Raum. Da die ETIAS-Genehmigung nur für visafreie Einreisen relevant ist, betrifft dieses System türkische Pässe nicht.
Die Fakten im Überblick:
- Kein ETIAS für grüne und graue Pässe
DMM betonte, dass türkische Inhaber von grünen (hususi) und grauen (hizmet) Pässen keine elektronische Genehmigung über ETIAS beantragen müssen. - Keine Gebühr von 7 Euro
Die kursierenden Gerüchte über eine angebliche Zahlungspflicht sind ebenfalls falsch. - Kein Einreiseverbot bei Ablehnung
Da ETIAS für grüne und graue Pässe nicht gilt, können diese auch nicht von der EU abgelehnt werden.
Manipulation der Öffentlichkeit
DMM warnte zudem vor der Verbreitung von Desinformationen. Die falschen Behauptungen seien ein Versuch, die Öffentlichkeit zu verunsichern und negative Stimmung zu erzeugen. Die Behörde rief dazu auf, ausschließlich vertrauenswürdige Quellen zu konsultieren und keine unbestätigten Nachrichten weiterzuverbreiten.
Wörtlich erklärte die DMM in ihrer Stellungnahme:
„Die Behauptung, dass türkische Inhaber von Dienst- (grau) und Sonderpässen (grün) vor der Einreise in den Schengen-Raum eine ETIAS-Genehmigung benötigen, ist völlig haltlos. Dieses System gilt nicht für Bürger mit diesen Pässen. Wir fordern die Öffentlichkeit auf, solchen unbegründeten Meldungen keinen Glauben zu schenken.“
Fazit:
Die Einführung des ETIAS-Systems in Europa hat keine Auswirkungen auf die Einreisebestimmungen für türkische Bürger mit grünen und grauen Pässen. Diese benötigen nach wie vor ein Visum, um in den Schengen-Raum einzureisen.
Die kursierenden Gerüchte über zusätzliche Gebühren oder Genehmigungen wurden von der DMM als haltlose Behauptungen entlarvt. Es ist wichtig, sich bei offiziellen Stellen zu informieren und keine falschen Nachrichten zu verbreiten.
Mit der Klarstellung von DMM können Besitzer von grünen und grauen Pässen aufatmen – das bestehende System bleibt unverändert.
Recent Comments