In Istanbul-Beşiktaş hat sich ein tragischer Vorfall ereignet: Der 27-jährige Immobilienmitarbeiter Muhammet Yahya Karakurt wurde etwa einen Monat nach seinem Verschwinden tot in einer Wohnung gefunden. Die Ermittlungen der Polizei deuten darauf hin, dass der junge Mann bereits seit mehreren Wochen tot war.

Der Vorfall ereignete sich im Stadtteil Türkali Mahallesi gegen 19 Uhr am gestrigen Abend. Nach den bisher bekannten Informationen hatte Muhammet Yahya Karakurt, der für den Immobilienmakler Muhammed Tarık A. (31) tätig war, etwa einen Monat zuvor den Schlüssel zu einer Wohnung erhalten. Dieser Schlüssel war ihm von der Eigentümerin Melek I. übergeben worden, damit er die Wohnung potenziellen Mietern zeigen konnte.

Kurz nachdem Karakurt die Wohnung betreten hatte, verlor seine Familie den Kontakt zu ihm. Über einen Monat lang gab es keinerlei Lebenszeichen mehr. Besorgniserregend war, dass trotz des ausbleibenden Kontakts keine offizielle Vermisstenanzeige bei der Polizei einging. Laut Aussagen der Familie war der junge Mann zwar nicht erreichbar, doch man entschloss sich aus unbekannten Gründen zunächst, keine offiziellen Schritte einzuleiten.

Etwa einen Monat später wollte die Eigentümerin Melek I. die Wohnung erneut besichtigen lassen, um sie anderen Interessenten zu präsentieren. Als sie jedoch mit einem Ersatzschlüssel die Tür nicht öffnen konnte, schöpfte sie Verdacht und alarmierte die Feuerwehr. Gemeinsam mit der Polizei verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zur Wohnung.

Bei der Durchsuchung der Räume stießen die Beamten auf eine schockierende Entdeckung: In einem der Zimmer fanden sie den leblosen Körper von Muhammet Yahya Karakurt. Er war erhängt und wies bereits deutliche Anzeichen der Verwesung auf. Erste Einschätzungen der Polizei legen nahe, dass der Tod bereits etwa einen Monat zuvor eingetreten sein könnte.

Die Spurensicherung und der zuständige Staatsanwalt führten noch am selben Abend eine umfassende Untersuchung des Tatortes durch. Nach Abschluss der Ermittlungen vor Ort wurde der Leichnam von Karakurt in das Gerichtsmedizinische Institut gebracht, um weitere Untersuchungen zur genauen Todesursache vorzunehmen.

Zusätzlich ergaben Gespräche der Polizei mit Angehörigen, dass Karakurt bei verschiedenen Personen kleinere Schulden gehabt haben soll. Ob finanzielle Probleme einen Einfluss auf die Tragödie hatten, ist derzeit noch unklar und Bestandteil weiterer Ermittlungen.

Die Polizei arbeitet derzeit an der Rekonstruktion der Ereignisse, die zu Karakurts Tod geführt haben könnten. Bislang gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, weshalb von einem Suizid ausgegangen wird. Offizielle Ergebnisse der Obduktion stehen jedoch noch aus.

Der tragische Fund hat in der Nachbarschaft große Betroffenheit ausgelöst. Anwohner berichten, dass die Wohnung in den vergangenen Wochen ruhig gewesen sei und niemand ungewöhnliche Geräusche oder Bewegungen wahrgenommen habe. Auch von Gerüchen, die auf einen Todesfall hätten hinweisen können, wurde zunächst nichts bemerkt.

Experten weisen in solchen Fällen darauf hin, wie wichtig es ist, bei längerem Kontaktabbruch schnell Maßnahmen zu ergreifen und gegebenenfalls eine Vermisstenanzeige zu stellen. Besonders in Großstädten wie Istanbul, wo soziale Kontakte häufig lockerer sind, können solche Situationen sonst lange unentdeckt bleiben.

Für die Familie von Muhammet Yahya Karakurt bedeutet der schmerzliche Verlust einen tiefen Einschnitt. Freunde und Angehörige zeigten sich bestürzt über das tragische Ende und äußerten ihre Anteilnahme. Viele kannten den 27-Jährigen als freundlichen und engagierten jungen Mann, der sich in seinem Beruf als Immobilienberater ehrgeizig zeigte.

Die Behörden setzen ihre Ermittlungen fort und hoffen, durch die gerichtsmedizinischen Untersuchungen ein vollständiges Bild über die Todesumstände von Muhammet Yahya Karakurt zu erhalten. Unklar bleibt bislang auch, warum er nach dem Betreten der Wohnung keine Hilfe mehr gesucht hat oder ob es möglicherweise Anzeichen für psychische Belastungen gab, die zu dieser Tragödie geführt haben könnten.

Bis zum Abschluss der polizeilichen Ermittlungen bleibt der Fall offen. In der Zwischenzeit rufen psychologische Beratungsstellen erneut dazu auf, bei psychischen Krisen frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, um schwere Schicksalsschläge wie diesen zu verhindern.