Die Türkei zählt zu den seismisch aktivsten Regionen der Welt. Ein Großteil des Landes liegt auf der Anatolischen Platte, die an mehreren tektonischen Plattengrenzen grenzt und dadurch regelmäßig schwere Erdbeben verursacht. Historische Aufzeichnungen belegen eine lange Geschichte zerstörerischer Beben in dieser Region, insbesondere entlang der Nordanatolischen Verwerfungszone im Norden und der Ostanatolischen Verwerfung im Osten des Landes.

Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die bedeutendsten Erdbeben in der Türkei seit Beginn der Aufzeichnungen. Berücksichtigt wurden nur Ereignisse mit mehr als 100 Todesopfern, sortiert nach ihrer Magnitude (Stärke). Die Tabelle listet zu jedem Erdbeben Datum, Ort/Region, Magnitude und die Anzahl der Todesopfer auf.

Bedeutende Erdbeben in der Türkei (Magnitude und Opferzahl)

Nachfolgend sind die folgenschwersten Erdbeben der türkischen Geschichte aufgeführt. Die Aufstellung ist nach Magnitude geordnet – beginnend mit den stärksten Beben – und umfasst alle Ereignisse mit über 100 Todesopfern:

DatumOrt/RegionMagnitude (M)Todesopfer
17. August 1668Nordanatolien (Bolu–Samsun)8,18.000
27. Dezember 1939Erzincan (Ostanatolien)7,833.000
6. Februar 2023Kahramanmaraş (Türkei/Syrien)7,8ca. 60.000
26. November 1943Tosya/Ladik (Nordtürkei)7,64.020
17. August 1999İzmit (Kocaeli)7,618.373
18. Juli 1784Erzincan (Ostanatolien)7,65.000–10.000
13. Dezember 115Antiochia (Antakya)7,5260.000
1482Erzincan/Erzurum (Ostanatolien)7,530.000
23. Februar 1653İzmir (Smyrna)7,52.500
6. Mai 1930Türkisch-iranische Grenze (Hakkari)7,52.514
1. Februar 1944Bolu (Gerede), Nordanatolien7,42.381–2.790
5. September 1766Marmara-Region (Dardanellen)7,45.000
24. November 1976Çaldıran/Muradiye (Van)7,33.840–5.000
20. Dezember 1942Erbaa/Niksar (Tokat)7,31.000–3.000
18. März 1953Yenice/Gönen (Balıkesir)7,31.070
15. Oktober 1883İzmir/Ayvalık (Ägäis)7,315.000
10. Juli 1688İzmir (Smyrna)7,015.000–20.000
10. Juli 1894İstanbul (Gölcük)7,01.349
3. Oktober 1914Burdur (Südwestanatolien)7,04.000
30. Oktober 2020Ägäisches Meer (bei İzmir)7,0119
23. Oktober 2011Van (Ostanatolien)7,1604
9. August 1912Mürefte/Şarköy (Marmarameer)7,13.000
22. Mai 1971Bingöl (Ostanatolien)6,91.000
28. März 1970Gediz (Westanatolien)6,91.086
2. Juni 1859Erzurum (Ostanatolien)6,115.000
30. Oktober 1983Erzurum/Nahçıvan (Osttürkei)6,81.342
19. August 1966Varto (Ostanatolien)6,82.529
13. März 1992Erzincan (Ostanatolien)6,8653
6. September 1975Lice (Diyarbakır)6,72.311–2.386
12. November 1999Düzce (Westanatolien)7,2894
15. Mai 1598Amasya/Çorum (Nordanatolien)6,760.000
31. März 1648Van (Ostanatolien)6,72.000
1. Mai 2003Bingöl (Ostanatolien)6,4177
27. Juni 1998Adana-Ceyhan (Çukurova)6,3145
3. April 1881Chios/Çeşme (Ägäis)6,55.058–7.866

Fazit

Die Übersicht zeigt, dass die Türkei eine lange Geschichte schwerer Erdbeben aufweist. Viele der stärksten Beben konzentrieren sich entlang großer Störungszonen, insbesondere der Nordanatolischen und Ostanatolischen Verwerfung. Sie verdeutlicht auch die große Bedeutung von Katastrophenvorsorge und erdbebensicherem Bauen, um zukünftige Schäden und Verluste zu minimieren.