Mit den sinkenden Temperaturen steigt der Konsum von Kräutertees. Doch Vorsicht: Nicht alles, was gesund erscheint, ist auch uneingeschränkt empfehlenswert. Die Ernährungsexpertin Gözdenur Çavuş Uka warnt davor, Kräutertees unbedacht zu konsumieren. „Wie bei allen gesunden Ernährungsgewohnheiten sollte auch beim Genuss von Kräutertees bewusst gehandelt werden“, betont die Expertin.
Übermäßiger Konsum kann schaden
Kräutertees gelten als natürlich und gesund, doch ein übermäßiger oder falscher Konsum kann zu gesundheitlichen Problemen führen. „Zu viel oder falsch gewählte Kräutertees können Leber- und Nierenerkrankungen begünstigen sowie Verdauungsprobleme verstärken“, erklärt Uka.
Häufige Irrtümer über Kräutertees
Viele Menschen haben falsche Vorstellungen über die Wirkung von Kräutertees. Gözdenur Çavuş Uka klärt auf:
- Kräutertees machen schlank: Allein durch Kräutertees abzunehmen ist ein Irrglaube. Zwar können einige Tees den Stoffwechsel anregen, doch ohne eine ausgewogene Ernährung und Bewegung bleibt der Erfolg aus.
- Alle Kräutertees wirken gleich: Die Wirkung von Kräutertees variiert stark. Während Kamillentee beruhigend wirkt, fördert grüner Tee den Stoffwechsel.
- Natürlich gleich unbedenklich: Auch natürliche Produkte können schädlich sein. Zu viele Kräutertees oder die falsche Kombination können toxisch wirken.
Die Qualität der Tees ist entscheidend
Auch die Wahl der richtigen Produkte ist wichtig. Beuteltees sind zwar praktisch, jedoch sollte auf hochwertige Marken zurückgegriffen werden. „Bevorzugen Sie Tees in biologisch abbaubaren Beuteln, die keine Mikro- oder Nanoplastik freisetzen“, rät Uka. Noch sicherer sind lose Kräuter, die von vertrauenswürdigen Händlern stammen sollten.
Nebenwirkungen bei falschem Gebrauch
Ein unsachgemäßer Umgang mit Kräutertees kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen:
- Übermäßiger Konsum kann Übelkeit, Durchfall oder Magenbeschwerden verursachen.
- Zu viel Koffein in Tees wie grünem Tee kann Schlafstörungen oder Herzrasen hervorrufen.
- Falsch kombinierte Kräuter belasten Leber und Nieren.
- Allergische Reaktionen sind bei empfindlichen Personen möglich.
Empfohlene Tagesmenge und individuelle Anpassung
Für gesunde Erwachsene empfiehlt sich ein Konsum von 2–3 Tassen Kräutertee pro Tag. Dabei sollte jedoch die individuelle Gesundheit berücksichtigt werden. „Wer regelmäßig Kräutertees trinken möchte, sollte vorher einen Experten konsultieren“, rät Uka.
Beliebte Kräutertees und ihre Vorteile
Kräutertees bieten viele Vorteile, doch ihre Wirkung ist spezifisch:
- Weißer Tee: Reich an Antioxidantien, fördert eine straffe und elastische Haut.
- Grüner Tee: Unterstützt den Stoffwechsel, stärkt das Immunsystem und bietet Schutz vor Krebs.
- Zimttee: Reguliert den Blutzucker, besonders hilfreich für Diabetiker.
- Fencheltee: Lindert Blähungen und Krämpfe.
- Kamillen- und Melissentee: Wirken beruhigend bei Stress und Schlaflosigkeit.
- Salbeitee: Fördert die Verdauung und hilft bei Menstruationsbeschwerden.
- Lindenblütentee: Stärkt das Immunsystem bei Erkältungen.
Vorsicht bei bestimmten Personengruppen
Nicht jeder kann Kräutertees uneingeschränkt genießen. Folgende Personengruppen sollten besonders vorsichtig sein:
- Bluthochdruckpatienten: Kräutertees wie grüner Tee oder Süßholz können den Blutdruck beeinflussen.
- Menschen mit Blutverdünnern: Ingwer und grüner Tee verstärken die Wirkung dieser Medikamente.
- Schwangere: Einige Kräutertees wie Salbeitee können die Gebärmutter stimulieren und sollten vermieden werden.
Fazit: Bewusster Konsum ist entscheidend
Kräutertees können eine wertvolle Ergänzung zu einer gesunden Lebensweise sein, wenn sie bewusst konsumiert werden. Qualität, Dosierung und individuelle Bedürfnisse sollten dabei stets berücksichtigt werden. Nur so lässt sich das volle Potenzial der Kräutertees ausschöpfen, ohne dabei gesundheitliche Risiken einzugehen.
Recent Comments