Die türkische Verteidigungsindustrie erzielt beachtliche Erfolge auf dem internationalen Markt. In den letzten zwei Jahren unterzeichneten türkische Unternehmen Exportverträge im Wert von über 20 Milliarden US-Dollar. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres beläuft sich das Volumen der neuen Vertragsabschlüsse auf nahezu 2 Milliarden US-Dollar. Dies teilte der Präsident der türkischen Präsidialbehörde für Verteidigungsindustrien (SSB), Haluk Görgün, mit. Er betonte zudem, dass die Türkei weltweit eine führende Position bei der Lokalisierung und Nationalisierung von Verteidigungsprodukten einnehme.

Strategische Partnerschaften und neue Projekte

Die neuesten Entwicklungen wurden im Rahmen der feierlichen Unterzeichnung des “Neuen Generation Fahrzeuge Projekts” zwischen SSB und den Unternehmen BMC sowie FNSS bekannt gegeben. An der Veranstaltung nahmen neben Haluk Görgün auch der stellvertretende Verteidigungsminister Bilal Durdalı, der Kommandeur des Heeres, General Selçuk Bayraktaroğlu, sowie hochrangige Vertreter der beteiligten Unternehmen teil.

Während der Zeremonie hob Görgün hervor, dass die einheimische Rüstungsindustrie in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt habe. Er verwies darauf, dass nicht nur die technische Leistungsfähigkeit der Produkte kontinuierlich gesteigert wurde, sondern auch die Innovationskraft der Unternehmen ein hohes Niveau erreicht habe. „Wir haben den Punkt erreicht, an dem unsere Entwicklungen weltweit mit Respekt und Bewunderung verfolgt werden“, sagte er.

Steigende Exporte in 180 Länder

Görgün betonte die wachsende Bedeutung der Türkei auf dem globalen Verteidigungsmarkt: “Im vergangenen Jahr haben wir Verteidigungsprodukte in 180 verschiedene Länder exportiert. Unser Exportvolumen stieg um 29 Prozent auf insgesamt 7,1 Milliarden US-Dollar.” Diese positive Entwicklung setze sich auch im laufenden Jahr fort. Allein in den ersten beiden Monaten stiegen die Exporte um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und beliefen sich auf mehr als 650 Millionen US-Dollar.

Er verwies darauf, dass die Türkei in der Lage sei, nahezu alle wesentlichen Verteidigungsprodukte selbst zu entwickeln und herzustellen. Neben gepanzerten Fahrzeugen umfassten die Exporte moderne Waffensysteme, Munition, elektronische Aufklärungssysteme, Radarsysteme und optoelektronische Technologien.

Zukunftsweisende Entwicklungen im Fahrzeugsektor

Der Vorsitzende des Unternehmens BMC, Fuat Tosyalı, unterstrich die Fortschritte in der Entwicklung neuer militärischer Fahrzeuge. Besonders hervorgehoben wurde das Modell “ALTUĞ 8×8”, das mit hochmoderner Technologie ausgestattet ist und in der neuen Produktionsstätte von BMC gefertigt wird. “Unser Ziel ist es, einen Lokalisierungsgrad von bis zu 80 Prozent zu erreichen”, erklärte Tosyalı. Die ersten 29 Fahrzeuge sollen bis 2027 an die türkischen Streitkräfte ausgeliefert werden.

Nurol Holding, ein weiteres bedeutendes Unternehmen der türkischen Verteidigungsindustrie, stellte das neue Modell “PARS ALPHA 8×8” vor. Dieses gepanzerte Fahrzeug sei das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung und gehöre zu den besten seiner Klasse. “Nach vier Jahren intensiver Tests hat sich das Fahrzeug als außergewöhnlich leistungsfähig erwiesen”, sagte Oğuz Çarmıklı, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Nurol Holding.

Die Türkei als globaler Verteidigungsakteur

Der Kommandeur des Heeres, General Bayraktaroğlu, hob hervor, dass die türkische Armee eine zunehmend einflussreiche Rolle in der globalen Sicherheitsarchitektur spiele. “Mit einer starken und technologisch hochmodernen Armee ist die Türkei heute ein globaler Akteur in militärischen Angelegenheiten”, sagte er.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Verteidigungsindustrie und die steigenden Exporte tragen dazu bei, die strategische Autonomie der Türkei weiter zu stärken. Die kommenden Jahre dürften weitere bedeutende Fortschritte in diesem Sektor mit sich bringen, wobei insbesondere der Ausbau der Produktionskapazitäten und die Entwicklung neuer, innovativer Waffensysteme im Fokus stehen.