In der westtürkischen Küstenstadt Çanakkale und den Provinzen Bolu und Manisa sind am 11. August 2025 mehrere Waldbrände ausgebrochen. Die Flammen hatten ihren Ursprung teilweise auf landwirtschaftlichen Flächen und breiteten sich durch starken Wind rasch auf angrenzende Wälder aus. Im Raum Çanakkale brannte es sowohl in der zentralen Gemeinde Kepez als auch im Landkreis Ayvacık. Auch in Manisa (Bezirk Soma) und im nördlicher gelegenen Bolu (Bezirk Mudurnu) brachen Brände aus, die von Wald- und Agrarflächen auf bebaute Gebiete übergriffen.
Nach Angaben des staatlichen Forstamts (Orman Genel Müdürlüğü) kamen bei den Löscharbeiten 11 Löschflugzeuge, 27 Hubschrauber, 128 Löschfahrzeuge, fünf Raupenbagger und rund 796 Einsatzkräfte zum Einsatz. Die Feuer werden aus der Luft und am Boden bekämpft, wobei örtliche Feuerwehren, Forstbehörden und Freiwillige zusammenarbeiten.
Evakuierungen und Verkehrsmaßnahmen
Besonders betroffen ist die Region Güzelyalı bei Çanakkale. Aus Vorsicht ordneten die Behörden die Räumung des Campus „Dardanos“ der Çanakkale-Onsekiz-Mart-Universität, des Jandarma-Ferienlagers Güzelyalı und der Wohnsiedlung Çamlıbel an. Auch in Ayvacık wurden Siedlungen vorsorglich evakuiert. Der Gouverneur von Çanakkale, Ömer Toraman, rief die Bevölkerung auf, unnötige Fahrten zu vermeiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern.
Um den Einsatz aus der Luft zu erleichtern und Gefährdungen auszuschließen, wurde der Flughafen Çanakkale vorübergehend für zivile Flüge geschlossen. Bis zum 11. August 2025 um 19:30 Uhr dürfen nur staatliche Luftfahrzeuge, Ambulanzmaschinen, Such‑ und Rettungsflugzeuge sowie Löschflugzeuge starten und landen, alle anderen Flüge wurden ausgesetzt. Außerdem wurde die Schifffahrt im Çanakkale‑Dardanellen‑Kanal teilweise gestoppt.
Lage in anderen Provinzen
Auch außerhalb Çanakkales sind die Einsatzkräfte gefordert:
- Manisa (Soma): Hinter dem Staatlichen Krankenhaus breitete sich ein Brand im Wald aus, der Löschhubschrauber und Feuerwehrfahrzeuge auf den Plan rief.
- Bolu (Mudurnu): In der Nähe des Dorfs Göncek unterstützen Anwohner die Feuerwehr beim Löschen eines Waldbrandes.
- Aydın (Germencik) und Mersin (Bozyazı): In diesen Provinzen konnten Brände durch schnelle Intervention kontrolliert und weitgehend gelöscht werden.
Ausblick
Die Behörden arbeiten daran, die Brände unter Kontrolle zu bringen und die Brandursachen zu ermitteln. Durch schnelles Eingreifen konnte bislang verhindert werden, dass die Flammen dicht besiedelte Gebiete oder wichtige Infrastrukturen erreichen. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Die Kombination aus hohen Temperaturen, Trockenheit und starkem Wind erhöht das Risiko weiterer Brandausbrüche. Die Bevölkerung wird gebeten, alle Warnhinweise zu beachten, sich nicht in gefährdete Gebiete zu begeben und den Einsatzkräften freie Fahrt zu lassen.
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