Die türkische Küche ist weltweit für ihre vielfältigen und köstlichen Speisen bekannt. Während Baklava und Türkischer Honig oft die kulinarischen Diskussionen dominieren, gibt es eine Fülle an regionalen Desserts, die darauf warten, entdeckt zu werden. Diese Reise führt uns abseits der bekannten Pfade, direkt in das Herz der türkischen Süßwarenkunst.
Eine der weniger bekannten, aber bemerkenswerten Spezialitäten ist die “Güllaç”, ein traditionelles Dessert, das vor allem während des Ramadan geschätzt wird. Güllaç besteht aus dünnen, milchgetränkten Teigblättern, die mit Nüssen, vorzugsweise Walnüssen, geschichtet sind. Seine Geschichte reicht bis ins Osmanische Reich zurück, und sein zarter, milchiger Geschmack ist ein wahrer Genuss für die Sinne.
Weiter im Norden der Türkei, in der Region des Schwarzen Meeres, findet man “Laz Böreği”, eine süße Version des bekannten Börek. Dieses ungewöhnliche Dessert kombiniert knusprige Teigschichten mit einer süßen Vanillepuddingfüllung, was eine überraschend delikate Kombination ergibt. Laz Böreği ist ein perfektes Beispiel dafür, wie traditionelle türkische Küche lokale Zutaten und Einflüsse geschickt integriert, um etwas Einzigartiges zu schaffen.
In der Südosttürkei, genauer in Gaziantep, eine Stadt, die von der UNESCO als Stadt der Gastronomie anerkannt wurde, findet man “Katmer”. Dieses knusprige, dünne Gebäck wird aus phylloartigem Teig hergestellt und mit Pistazien und Kaymak, einer Art Clotted Cream, gefüllt. Katmer ist ein wunderbares Beispiel für die subtilen, aber reichen Geschmacksnuancen der türkischen Dessertkultur.
Ein weiteres Highlight regionaler Desserts ist der “Ayva Tatlısı” oder Quitten-Dessert, besonders beliebt in den westlichen Regionen der Türkei. Die Quitte wird langsam in einem Sirup aus Zucker, Nelken und Zimt gekocht, bis sie weich und durchscheinend wird. Dieses Dessert wird oft mit Kaymak serviert und verbindet die süßen und würzigen Aromen auf perfekte Weise.
In der Ägäisregion stößt man auf “Melengiç”, ein Eis, das aus den Früchten des Terpentinpistazienbaumes hergestellt wird. Dieses einzigartige Eis hat eine leicht nussige Note und unterscheidet sich deutlich von den herkömmlichen Eissorten.
Nicht zu vergessen ist “Tavuk Göğsü”, ein Dessert, das buchstäblich aus Hühnerbrust hergestellt wird. Diese Delikatesse, die bis ins Osmanische Reich zurückreicht, wird aus fein zerzupfter Hühnerbrust, Milch und Zucker zubereitet und bietet eine erstaunlich cremige Textur und einen subtilen Geschmack.
Schließlich sei noch “Helva”, eine Familie von Desserts, die aus Mehl, Butter und Zucker zubereitet werden, erwähnt. Je nach Region und Zutaten kann Helva in vielen verschiedenen Variationen vorkommen, von weich und klebrig bis hin zu fest und bröckelig.
Diese Reise durch die regionalen türkischen Desserts zeigt, wie vielfältig und kreativ die türkische Küche ist. Jedes dieser Desserts erzählt eine Geschichte über die Region, aus der es stammt, und reflektiert die lokale Kultur und Tradition. Die Entdeckung dieser verborgenen Schätze bietet eine reiche und köstliche Erfahrung, die weit über den Geschmack von Baklava und Türkischem Honig hinausgeht.
Das Erkunden der regionalen türkischen Desserts ist nicht nur ein kulinarisches Abenteuer, sondern auch eine Reise durch die Geschichte und Kultur der Türkei. Diese Desserts bieten ein Fenster in die Seele der türkischen Gastronomie und zeigen, dass es noch so viel mehr zu entdecken gibt als das, was auf den ersten Blick sichtbar ist. So ist die Welt der türkischen Süßigkeiten eine unendliche Quelle der Inspiration und des Genusses, die es verdient, erkundet und geschätzt zu werden.
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