Die Türkei setzt ein klares Zeichen für die Zukunft ihrer Energieversorgung: Das geplante Kernkraftwerksprojekt Sinop wird in enger Zusammenarbeit mit Rosatom vorangetrieben. Das kündigte Energieminister Alparslan Bayraktar an und unterstrich damit die Ambitionen des Landes, seine Energieinfrastruktur nachhaltig auszubauen und zu diversifizieren. Doch nicht nur Russland, auch andere Nationen wie China und Südkorea zeigen Interesse, in die türkische Energiezukunft zu investieren.

Auf dem Kernenergieforum Atomexpo in Sotschi, das in diesem Jahr unter dem Eindruck des Terroranschlags in Moskau stattfand, machte Bayraktar die strategische Ausrichtung der Türkei deutlich. Mit einem Gedenkmoment für die Opfer und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurde das Forum unter dem Motto Saubere Energie: Gemeinsam die Zukunft gestalten” eröffnet. Bayraktar nutzte die Gelegenheit, um sein Mitgefühl und seine Solidarität mit dem russischen Volk auszudrücken.

Für die Türkei, ein Land mit stark wachsendem Energiebedarf, sei eine solide und zukunftsorientierte Energieversorgung unabdingbar. Bayraktar erläuterte, dass sich der Energiebedarf in den letzten Jahren verdreifacht habe und für das kommende Jahrzehnt ein jährlicher Anstieg von vier Prozent zu erwarten sei. Um diesen Bedarf zu decken, setzt die Türkei auf den Ausbau sauberer Energiequellen, wobei der Kernenergie eine Schlüsselrolle zukommt.

Mit dem Bau des Kernkraftwerks Akkuyu, das in Zusammenarbeit mit Rosatom realisiert wird und vier Reaktoren umfasst, macht die Türkei deutliche Fortschritte. Bis 2035 sollen alle vier Reaktoren in Betrieb genommen werden, was die Möglichkeit eröffnet, in Zukunft auch kleinere modulare Reaktoren in Betracht zu ziehen. Ziel ist es, bis 2050 eine Kernenergiekapazität von 20 Gigawatt zu erreichen. Darüber hinaus sind weitere Projekte geplant, darunter vier Reaktoren in Sinop und vier in Thrakien sowie der Ausbau kleiner modularer Reaktoren um rund fünf Gigawatt in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten.

Die Bedeutung der Kernenergie für die Energiesicherheit und die Dekarbonisierung ist unbestritten. Die Türkei strebt daher den Aufbau und die Stärkung einer nuklearen Infrastruktur an. Dies umfasst nicht nur den physischen Bau von Kraftwerken, sondern auch die Entwicklung des notwendigen Humankapitals und die Förderung eines industriellen Ökosystems rund um die Kernenergie. In Zusammenarbeit mit Rosatom und anderen Partnern arbeitet die Türkei an einem umfassenden Standortprogramm, um ein solides Kernenergie-Ökosystem im Land zu etablieren.

Die internationalen Beiträge auf dem Atomexpo Forum 2024, darunter der russische Präsident Vladimir Putin und der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi, bestätigen die zentrale Rolle der Kernenergie als zuverlässige Energiequelle und unterstreichen die führende Position Russlands im Nuklearsektor. Rosatom-CEO Aleksey Likhachev betonte, dass die Energie für das Forum zur Gänze aus erneuerbaren Quellen stamme, was das Engagement für eine nachhaltige Energiezukunft unterstreiche.

Das Sinop-Projekt stellt einen wichtigen Meilenstein in der türkischen Energiepolitik dar und verdeutlicht das Bestreben, die Energieversorgung zu diversifizieren und auf nachhaltige Säulen zu stellen. Durch die Zusammenarbeit mit international anerkannten Partnern wie Rosatom und das Interesse anderer Länder wie China und Südkorea, ihre Energieinfrastruktur auszubauen, setzt die Türkei ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Energiepolitik. Das Sinop-Projekt ist nicht nur ein Schritt hin zu einer sichereren Energieversorgung, sondern auch ein Beitrag zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen und zur Förderung sauberer Energiequellen. Mit diesem klaren Bekenntnis zur Kernenergie und zur internationalen Zusammenarbeit positioniert sich die Türkei als führendes Land bei der Entwicklung und Umsetzung moderner Energiekonzepte.