Der Ramadan, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders, ist für Muslime weltweit eine Zeit der Besinnung, des Fastens und der Gemeinschaft. Im Jahr 1446 des islamischen Kalenders, was dem Jahr 2024 entspricht, beginnt dieser wichtige Monat am 10. März und endet am 9. April.

Während des Ramadan fasten gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das bedeutet völlige Enthaltsamkeit von Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr während dieser Zeit. Dahinter steht die Absicht, Disziplin und Selbstbeherrschung zu fördern, Dankbarkeit zu zeigen und sich in die Lage derer zu versetzen, die weniger haben.

Ein wichtiger Aspekt des Ramadan ist das abendliche Fastenbrechen, Iftar genannt. Traditionell beginnt es mit dem Verzehr einer Dattel, gefolgt von einem gemeinsamen Mahl. Viele Gemeinden und Moscheen laden zu solchen Mahlzeiten ein, um den Geist der Gemeinschaft und des Teilens zu stärken.

Der Ramadan ist auch eine Zeit verstärkter religiöser Hingabe. Viele Muslime nutzen diesen Monat, um den Koran zu lesen und ihren Glauben zu vertiefen. Die Nächte sind lebhaft und festlich und stehen in starkem Kontrast zur Ruhe und Besinnlichkeit des Tages.

Dieser heilige Monat ist eine der fünf Säulen des Islam, zu denen auch das Glaubensbekenntnis, das tägliche Gebet, die soziale Pflichtabgabe und die Pilgerfahrt nach Mekka gehören. Diese Säulen bilden das Fundament des muslimischen Lebens und unterstreichen die Bedeutung des Ramadan als Zeit der spirituellen Erneuerung und der Gemeinschaft.

Allerdings sind nicht alle Muslime zum Fasten verpflichtet. Ausnahmen gelten für Kranke, Schwangere, stillende Mütter, Reisende und ältere Menschen. Diese Gruppen sind aufgefordert, zu einem späteren Zeitpunkt zu fasten oder auf andere Weise ihren Beitrag zu leisten, zum Beispiel durch Unterstützung Bedürftiger.

Nach dem Ende des Ramadan feiern Muslime weltweit das Zuckerfest, auch Eid al-Fitr genannt, das vom 10. bis 12. April dauert. Dieses Fest belohnt die Gläubigen für ihre Ausdauer und Disziplin während des Fastenmonats und ist eine Zeit der Freude, des Gebens und des Zusammenseins mit Familie und Freunden. Es beginnt mit einem gemeinsamen Gebet und ist geprägt von Besuchen, Geschenken und natürlich vielen Süßigkeiten, vor allem für die Kinder.

Der Ramadan hat im Islam eine tiefe Bedeutung, denn in diesem Monat wurde der Koran herabgesandt. Das Fasten dient nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern soll auch die Seele reinigen und die Gläubigen in ihrer Selbstbeherrschung und ihrem Glauben stärken.

Schließlich ist der Ramadan ein Monat, der weit über das Fasten hinausgeht. Er ist eine Zeit der Besinnung, der Gemeinschaft und der spirituellen Erneuerung. Muslime auf der ganzen Welt nutzen diese Zeit, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen, ihre Dankbarkeit auszudrücken und ihre Solidarität mit den weniger Glücklichen zu zeigen. Der Ramadan erinnert uns daran, dass spirituelle Werte und die Verbundenheit mit unseren Mitmenschen eine zentrale Rolle im Leben spielen.